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08/15/2024

Überlastungssyndrome der Schulter. Einblicke in die Sportler- oder Werferschulter.

Überlastungssyndrome der Schulter

Die "Sportler-" oder "Werferschulter" ist ein komplexes Krankheitsbild, das einer gründlichen klinischen und apparativen Diagnostik bedarf. Eine pathokonforme Therapie führt zu durchaus guten klinischen Ergebnissen – mit realistischer Chance für den Patienten, seine vorherigen sportlichen Aktivitäten wieder in gleicher Weise ausüben zu können.

Der Begriff des "GIRD" (glenohumerales Innenrotations-Defizit) bezeichnet diese Kaskade am besten, wodurch die posteroinferiore Kapselkontraktur einen posterosuperioren Shift des Humeruskopfes verursacht und es damit zu einer Mehrbelastung des posterosuperioren Kapsel-Labrum-Komplexes kommt. Dazu gehören eine gedehnte ventrale Kapsel, insbesondere des anterioren inferioren glenohumeralen Ligamentes, eine posteriore Kapselkontraktur, gekennzeichnet durch das Innenrotationsdefizit (GIRD), und eine begleitende Scapuladyskinesie.

Therapie
Überlastungssyndrome der Schulter treten nicht nur beim Profisportler, sondern auch bei Berufen mit regelmäßiger Überkopftätigkeit auf (Anmerkung der Redaktion: Siehe hierzu auch Artikel „Exoskelette“ von Dr. Urs Schneider und Urban Daub, erschienen in der sportärztezeitung 02/24: sportaerztezeitung.com/rubriken/training/16087/exoskelette). Daraus ergibt sich die hohe Relevanz im orthopädisch-(sport)traumatologischen Alltag. Hinter dem Begriff "Überlastungssyndrom" verbergen sich sowohl funktionelle als auch strukturelle Pathologien, deren Kenntnis für eine adäquate Therapie essenziell ist. Die primäre Behandlung ist in der Regel konservativ, u. a. Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Muskulatur. Stellt sich aber trotz suffizienter Physiotherapie keine klinische Besserung ein, muss nach einer strukturellen Pathologie gesucht werden, die gegebenenfalls operativ behandelt werden muss. Beim Vorliegen einer hochgradigen strukturellen Schädigung, wie beispielsweise einer bereits eingetretenen Rotatorenmanschettenruptur, kann auch die direkte operative Versorgung indiziert sein.

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Prof. Dr. med.
Andreas Imhoff

studierte Medizin an der Uni Basel, wo er auch promovierte. Als Professor für Orthopädische Chirurgie und Arthroskopie leitete er von 1996 bis 2022 die Abteilung für Sportorthopädie der TU München. Seither ist er Direktor des Orthopaedic Sportsmedicine Department im Adam Vital Hospital in Dubai und zusätzlich Scientific Advisor in der Sportklinik Ravensburg.

Prof. Dr. med.
Marc Beirer

ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach Stationen am Klinikum Rechts der Isar (TU München) sowie am Schwarzwald-Baar Klinikum ist er seit 2024 in der Sportklinik Ravensburg tätig und hat eine außerplanmäßige Professor an der Technischen Universität München. Außerdem ist Prof. Beirer seit 2024 DVSE zertifizierter Schulter- und Ellenbogenchirurg.

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Veranstaltungstipp:

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Erschienen in: sportärztezeitung #3/2024

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