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13.04.2023

Die Sportlerschulter: Was bedeutet das?

Unser Schulterexperte Dr. Tobias Fabian im Interview für "Zukunft Medizin".

Die Sportlerschulter beschreibt einen Erkrankungskomplex der Schulter, der aufgrund wiederholter sportartspezifischer Belastung bei Überkopf- oder Wurfsportlern auftritt und auf entweder strukturelle oder funktionelle Ursachen zurückzuführen ist.  

Was sind strukturelle und funktionelle Ursachen? 

Ein Beispiel für eine strukturelle Ursache ist ein Sehnenriss, der verschleißbedingt oder bei einem Unfall auftreten kann. Häufiger sind aber funktionelle Ursachen aufgrund einer Fehlhaltung bzw. Fehlbelastung, wie zum Beispiel durch immer wiederkehrende Wurfbewegungen beim Handballsport. 

Wie kann man unterscheiden, ob es eine strukturelle oder funktionelle Ursache ist?  

Hierfür ist eine genaue klinische Untersuchung wichtig, bei der sich der erfahrene Sportmediziner den Bewegungsablauf der Schulter ansieht und Fehlfunktionen entdecken kann. Gegebenenfalls ist dann noch eine bildgebende Diagnostik notwendig, zum Beispiel durch ein MRT, um strukturelle Schädigungen auszuschließen. 

Wie läuft die Behandlung ab? 

Wichtig ist es, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, da funktionelle Defizite zu strukturellen Schädigungen im Bereich des Schultergelenks führen können.  

 

Wird eine funktionelle Ursache als Schmerzursache erkannt, ist es auf der einen Seite wichtig, durch physiotherapeutische Behandlungen und Eigenübungen die Funktion der Schulter so zu verbessern, dass sich die Beschwerden lindern. Auf der anderen Seite sollte versucht werden, die sportartspezifische Belastung technisch zu optimieren, um Fehlbelastungen zu minimieren.  

Sollte aber ein struktureller Schaden, wie z. B. ein Sehnenriss, auftreten oder sollten die Beschwerden trotz intensiver konservativer Therapie persistieren, so ist manchmal auch eine operative Versorgung notwendig. 

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Erschienen im April 2023 in "Zukunft Medizin", Sonderbeilage für "DIE ZEIT".