Schlüsselbeinbruch Schlüsselbeinbruch

Schlüsselbeinfrakturen sind häufige Sportverletzungen.

Besonders Reiter, Fahrradfahrer und Kontaktsportler sind betroffen. Unsere Schulterspezialisten helfen Ihnen zügig weiter.

Schlüsselbeinbruch, auch: Claviculafraktur

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Übersicht

Der Schlüsselbeinbruch gehört mit ca. 3 bis 5 % aller Frakturen und rund 45 % aller Schulterverletzungen zu den häufigsten Knochenbrüchen. Etwa 60 von 100.000 Menschen erleiden jährlich eine Fraktur des Schlüsselbeins. Besonders betroffen sind Sportler aus Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr oder Kontaktsportarten. 

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Anatomie

Das Schlüsselbein (auch: Klavikula oder Clavicula) ist ein Teil des Schultergürtels. Der leicht s-förmig gebogene, 12 bis 15 Zentimeter lange Knochen ist jeweils über ein Gelenk mit dem Brustbein und dem Schulterblatt verbunden, genauer gesagt mit dem Sternoklavikulargelenk und dem Akromioklavikulargelenk

Damit ist das Schlüsselbein entscheidend für die Beweglichkeit des Schultergelenks sowie eine wichtige Ansatzstelle für Hals- und Schultermuskeln. 

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Beschwerden

Ursachen

In der Regel tritt ein Schlüsselbeinbruch durch ein indirektes Trauma auf, beispielsweise aufgrund eines Sturzes auf den ausgestreckten Arm oder die Schulter. Hierbei bricht das Schlüsselbein am ehesten im mittleren Drittel. Brüche in der Nähe des Schulterblattes bzw. am Übergang zum Brustbein sind selten und sind meist die Folge eines direkten Traumas (z. B. Verkehrsunfall).

Symptome

Bereits unmittelbar nach dem Unfall treten in der Frakturzone starke Schmerzen auf, insbesondere wenn der Betroffene versucht den Arm oder die Schulter zu bewegen. Zudem kann das Schlüsselbein beim Betasten mit der Hand krepitieren (= knirschen).

Äußerlich erkennt man einen Schlüsselbeinbruch häufig daran, dass die betroffene Stelle anschwillt und sich aufgrund eines Blutergusses bläulich verfärbt. Bei schlanken Menschen kann es darüber hinaus zu einer Stufenbildung am Schlüsselbein kommen. 

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Diagnostik

Bereits durch das Ertasten des Schlüsselbeins kann eine Diagnose gestellt werden.

In Ergänzung ist in einem nächsten Schritt die Durchführung von Röntgenaufnahmen zu fordern, um genauer das Ausmaß der Verschiebung und die Bruchform beurteilen zu können, was wichtig für die Therapiewahl ist. Zudem können so Begleitverletzungen wie ein Pneumothorax (= Lufteintritt im Pleuraspalt) oder Hämatothorax (= Blut im Pleuraspalt) ausgeschlossen werden. 

Nur in speziellen Fällen sind zusätzliche Untersuchungen (z. B. CT oder MRT)
                                                               notwendig.  

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Behandlung

Konservative Behandlung

Etwa 90 % aller Fälle, vor allem unverschobene bzw. gering verschobene Brüche, können konservativ therapiert werden. Hierbei wird das Schlüsselbein mit einem speziellen Verband (z. B. Rucksack- oder Schlingenbverband) entlastet und - je nach Schwere der Verletzung - wenige Tage bis einige Wochen ruhig gestellt. 

Operative Behandlung

Handelt es sich jedoch um verschobene bzw. offene Brüche oder ist eine verkürzte Nachbehandlungszeit erforderlich, so empfehlen wir die operative Versorgung. Hierfür stehen zwei etablierte Verfahren zur Verfügung:

1. Plattenosteosynthese

Bei der Plattenosteosynthese werden die Bruchstücke zunächst in die richtige Stellung gebracht, indem die Haut entlang des Bruchs geöffnet wird. Danach erfolgt die Stabilisierung durch eine Metall- oder Titanplatte mit mindestens sechs Schrauben, wodurch eine schnelle Knochenbruchheilung in fester Position gewährleistet wird. 

 Z. n. Fahrradsturz mit Claviculafraktur rechts
Z. n. Fahrradsturz mit Claviculafraktur rechts © Sportklinik Ravensburg
Z. n. TEN Osteosynthese
Z. n. TEN Osteosynthese © Sportklinik Ravensburg
ME 4 Monate nach Fraktur
ME 4 Monate nach Fraktur © Sportklinik Ravensburg
2. Intramedulläre Drahtschienung

Bei der intramedullären Drahtschienung wird über einen kleinen Hautschnitt am mittigen Ende des Schlüsselbeins ein spezieller Titandraht (sog. TEN = titanium elastic nail) in den Markraum des Knochens geschoben und der Bruch durch die damit entstandene innere Schienung ruhig gestellt. 

Welche OP-Technik schlussendlich angewendet wird, ist dabei von der Frakturform abhängig. Unsere Schulterspezialisten helfen Ihnen gerne weiter.

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FAQ zum Schlüsselbeinbruch

Was sind typische Symptome bei einem Schlüsselbeinbruch?
  • Schmerzen
  • Krepitieren des Schlüsselbeins
  • Schwellungen
  • Blutergüsse
  • eventuell Stufenbildung
Wann sollte ein Schlüsselbeinbruch operiert werden?

Eine Operation ist dann notwendig, wenn es sich um verschobene oder sogar offene Brüche handelt. Auch wenn eine verkürzte Nachbehandlungszeit erforderlich oder gewünscht ist, sollte eine operative Behandlung angestrebt werden. 

Wann wird nach einer operativen Therapie eines Schlüsselbeinbruchs der Draht bzw. die Platte entfernt?

Ein eingesetzter Draht kann nach etwa vier Monaten entfernt werden, eine Platte frühestens nach 18 Montaten

Wie wird ein Schlüsselbeinbruch bei Kindern behandelt?

Ein Schlüsselbeinbruch bei Kindern wird in den meisten Fällen konservativ behandelt. Bei Kleinkindern wird die Fraktur mit einer Armschlinge, bei größeren Kindern mit einem Rucksackverband ruhig gestellt. Nur sehr selten muss operiert und der Bruch mit einem Draht stabilisiert werden.

Wann kann man nach einem Schlüsselbeinbruch wieder arbeiten?

Bei einer konservativen Therapie sind die Patientinnen und Patienten in der Regel nach sechs Wochen wieder schmerzfrei und - zumindest bei leichten Tätigkeiten - entsprechend arbeitsfähig. Bei einer operativen Behandlung ist man meistens schneller wieder belastbar. 

Wann kann man nach einem Schlüsselbeinbruch wieder Sport machen?

Intensive Sportarten, vor allem jene, die die Schulter stark belasten, sollten Patientinnen und Patienten erst nach mindestens zwölf Wochen wieder aufnehmen. 

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Schlüsselbeinbruch

Frakturen des Schlüsselbeins sind häufig die Folge eines Sturzes beim Fahrradfahren, Reiten oder bei einem Kontaktsport.

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