- Schmerzen
- Einschränkung der Beweglichkeit und Funktionalität der Schulter
- Schwellungen
- Blutergüsse
Osteoporose und Unfälle sind häufige Ursachen von Humeruskopffrakturen.
Die meisten Fälle können ohne OP behandelt werden. Unsere Schulterspezialisten helfen Ihnen zügig weiter.
Humeruskopffraktur, auch: Oberarmkopfbruch
Übersicht
Frakturen des Oberarmkopfes sind typische Frakturen des älteren Menschen und sind häufig mit Osteoporose vergesellschaftet. Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer.
Darüber hinaus kann es aber auch bei jüngeren Patienten zur Fraktur des Oberarmkopfes kommen, beispielsweise als Folge von Verkehrs- oder Sportunfällen.
Anatomie
Der Oberarmknochen ist ein langer, gerader Röhrenknochen. An dessen oberen Ende sitzt ein kugelförmiger Kopf, der zusammen mit der kleineren, oval geformten Schulterpfanne (auch: Glenoid) das Schulterhauptgelenk bildet. Der Humeruskopf ist etwa vier Mal so groß wie die Gelenkpfanne der Schulter, wodurch die große Beweglichkeit des Schultergelenks ermöglicht wird.
Beschwerden
Ursachen
Eine Oberarmkopffraktur kann unter anderem folgende Ursachen haben:
1. Osteoporose (auch: Knochenschwund)
Bei Patientinnen und Patienten mit Osteoporose reicht oft ein einfacher, vermeintlich unscheinbarer Sturz aus, damit der Humeruskopf bricht.
Was ist Osteoporose?
Der Name leitet sich aus dem griechischen "osteo" für Knochen und "poros" für Pore/Loch ab. Wörtlich übersetzt steht Osteoporose demnach für "poröse Knochen", was das wesentliche Erkennungsmerkmal der Krankheit, die schleichende Abnahme der Knochendichte, widerspiegelt. Folglich brechen die Knochen bei Patientinnen und Patienten mit Osteoporose schneller.
2. Hochrasanztrauma
Bei jungen Menschen tritt eine Fraktur des Oberarmkopfes oft durch einen Verkehrs- oder Sportunfall auf. Besonders betroffen sind Skifahrer, Mountainbiker, Motorradfahrer und Reitsportler.
3. Bösartige Erkrankung
In den seltensten Fällen kann es auch durch einen bösartigen Tumor beziehungsweise dessen Metastasen zu einer Oberarmkopffraktur kommen. Grund dafür ist eine durch die Krankheit geschwächte Knochensubstanz.
Symptome
Wie bei allen Brüchen ist auch bei einer Fraktur des Oberarmkopfes das Hauptsymptom der starke Schmerz, welcher mit einer Einschränkung der Beweglichkeit und Funktionalität der betroffenen Schulter einhergeht. Zudem entsteht - je nach Schwere des Bruchs - eine mehr oder weniger ausgeprägte Schwellung sowie ein weitläufiger Bluterguss, der sich über den kompletten Oberarm bis hin zum Ellenbogen ausbreiten kann.
Diagnostik
Oft reicht die Schilderung des Unfallhergangs in Verbindung mit einer ausführlichen Untersuchung der betroffenen Stelle aus, um eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Eine Bestätigung dieser kann dann im nächsten Schritt und Mithilfe von Röntgenbildern erfolgen. Bei schweren Unfällen beziehungsweise komplexen Brüchen ergänzt die Computertomografie (CT) die Diagnostik.
Behandlung
Entsprechend der Anzahl und der Verschiebung der Bruchfragmente können diese Frakturen konservativ oder operativ behandelt werden.
Konservative Therapie
Da die meisten Oberarmkopffrakturen nur gering verschoben sind, können sie oftmals konservativ behandelt werden. Die konservative Therapie sieht dabei eine Ruhigstellung von im Schnitt drei Wochen in einer Schulterbandage vor, ehe im Rahmen der Physiotherapie die Beweglichkeit wieder trainiert wird.
Operative Versorgung
Bei verschobenen Brüchen erfolgt die operative Stabilisierung des Bruches.
Abhängig vom Frakturtyp stehen eine ganze Reihe verschiedener Implantate zur Verfügung, wobei die winkelstabile Plattenosteosynthese als "Arbeitspferd" bezeichnet werden kann.
Im seltenen Fall einer Trümmerfraktur kann auch die primäre Versorgung mittels Schulterprothese (anatomisch oder invers) erforderlich werden.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung richtet sich nach der Frakturform und der Versorgung. In den meisten Fällen kann die Schlinge nach zwei bis drei Wochen zumindest zeitweise weggelassen werden. Der Bruch ist in der Regel nach ca. zwölf Wochen verheilt. Eine Materialentfernung wird - falls erforderlich - in der Regel nicht vor Ablauf eines Jahres erfolgen, um eine sichere Durchbauung der Fraktur vorzufinden und das Risiko eines erneuten Bruches zu reduzieren.
FAQ zur Humeruskopffraktur
Die Nachbehandlung wird durch Physiotherapie mit passiven, assistiven und aktiven Übungen unterstützt, die individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zusammengestellt werden. Unsere Schulterspezialisten helfen Ihnen gerne weiter!
Leichte Tätigkeiten, z. B. Büroarbeiten, können Patientinnen und Patienten meistens nach zwei bis sechs Wochen wieder ausüben. Körperlich schwere Arbeit sollte allerdings erst nach drei Monaten aufgenommen werden.
Nach einer Humeruskopffraktur sollten Patientinnen und Patienten ca. zwölf Wochen auf intensiven Sport verzichten.
Bruch des Oberarmkopfes
- häufig bei älteren Menschen (Osteoporose)
- bei jüngeren Menschen in Folge von Verkehrs- oder Sportunfällen
- je nach Verletzung sind konservative oder operative Behandlungen möglich
Spezialisierte Ärzte
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Sa. 21.09.2024 | 13:00