- Schmerzen
- Funktionsverlust der Schulter
- Schwellungen
- Blutergüsse
- Hochstand des Schlüsselbeines
"Schultereckgelenks-sprengung": Oft ist ein Sturz die Ursache.
Frühzeitige Diagnose und Behandlung erhöht die Chance auf eine erfolgreiche konservative Therapie. Unsere Schulterspezialisten helfen Ihnen zügig weiter.
Luxation des Schultereckgelenks, auch: Schultereckgelenkssprengung oder Verrenkung / Instabilität des AC-Gelenks
Anatomie
Das Schultereckgelenk (auch: Acromio-Clavicular Gelenk, kurz: AC-Gelenk) stellt die Verbindung zwischen dem Schulterdach und dem Schlüsselbein her. Für die Stabilität ist ein komplexer Bandapparat erforderlich, der das Schlüsselbein in Position hält.
Beschwerden
Ursachen
Durch den Sturz auf den typischerweise angelegten Arm kann es zur Zerreißung der oben genannten Bandstrukturen kommen. Besonders betroffen sind Sportler wie Rad- oder Skifahrer.
Symptome
Starke Schmerzen und der Funktionsverlust der Schulter sind die Hauptsymptome bei einer Luxation des Schultereckgelenks. Zusätzlich kann es zu Schwellungen, oft auch in Verbindung mit Blutergüssen, sowie einem Hochstand des Schlüsselbeines kommen.
Diagnostik
Als Standarddiagnostik wird in der Regel eine Panoramaaufnahme der Schulter mit Gewichtsbelastung durchgeführt. Dies dient dazu, auch okkulte (= verborgene) Verletzungen zu erkennen.
Klassifikation
Die Verletzungsgrade einer Luxation des Schultereckgelenks können nach "Tossy I - III" (alte Klassifikation) oder "Rockwood I - IV" (neue Klassifikation) eingeteilt werden. Tossy und Rockwood I bis III sind dabei identisch, während Rockwood noch drei weitere Formen der Schultereckgelenkssprengung unterscheidet:
- Typ I: Zerrung des Bandapparates
- Typ II: Teilriss des Bandapparates
- Typ III: kompletter Riss des Bandapparates
- Typ IV: kompletter Riss des Bandapparates und zusätzliche Dislokation des Schlüsselbeins nach hinten
- Typ V: kompletter Riss des Bandapparates und zusätzlicher Abriss der Muskulatur
- Typ VI: kompletter Riss des Bandapparates und zusätzliche Dislokation des Schlüsselbeins unter das Korakoid (auch: "Rabenschnabelbein")
Behandlung
Generell muss man zwischen inkompletten und kompletten Zerreißungen unterscheiden. Während die inkomplette AC-Gelenkluxation in der Regel gut konservativ therapiert werden kann, bedarf die komplette Luxation einer operativen Versorgung. Dabei wird das Schlüsselbein arthroskopisch wieder mit dem Rabenschnabel, d. h. dem Ansatz der stabilisierenden Bänder, verbunden. Je nach Ausmaß der Verletzung kann eine zusätzliche Cerclage zwischen dem Schulterdach und der Schlüsselbein bzw. ein zusätzlicher Draht eingebracht werden. Dieser wird in der Regel sechs Wochen nach dem Eingriff in Lokalanästhesie entfernt.
Sonderfall: Chronische AC-Gelenkinstabilität
Wird die Verletzung verzögert behandelt, so reicht die Standardstabilisierung in der Regel nicht mehr aus, da keinerlei biologisches Heilungspotenzial mehr vorhanden ist. In solchen Fällen wird aus dem Oberschenkel eine Sehne entnommen und zusätzlich zum DogBone System eingesetzt.
Nachbehandlung
In den ersten sechs Wochen nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung mit Orthese. Unter physiotherapeutischer Anleitung darf der Arm schrittweise immer mehr bewegt werden, allerdings ist eine Bewegung über Schulterhöhe erst nach der sechsten post-operativen Woche erlaubt.
FAQ zur Luxation des Schultereckgelenks
Leichte Tätigkeiten können nach ca. sechs Wochen wieder ausgeübt werden. Schwere Arbeiten sollten hingegen erst nach etwa drei Monaten wieder aufgenommen werden.
Aktiven Sport sollten Patientinnen und Patienten erst nach etwa einem halben Jahr wieder aufnehmen, um Komplikationen zu vermeiden.
Luxation des Schultereckgelenks
- Hauptursache ist ein Sturz
- besonders betroffen sind Rad- oder Skisportler
- Behandlung kann konservativ (bei inkompletter Luxation) oder operativ (bei kompletter Luxation) erfolgen